Viele Menschen leben in einer Fernbeziehung.
Die Gründe dafür sind höchst unterschiedlich.
Ist die Beziehungsqualität besser, wenn man sich seltener sieht? Welche Faktoren sind relevant, um eine gelungene Partnerschaft auf Entfernung zu erreichen?
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Transcript
Thomas Harneit (00:00:00) - Und wenn ich meinen Partner nur am Wochenende sehe, dann ist doch klar, dass der Sex viel besser und heißer sein muss, weil dann hat man ja Nachholbedarf auf beiden Seiten, oder? Oder wie ist das eigentlich? Darum geht es heute in diesem Podcast. Herzlich willkommen zum Podcast Trennung in Freundschaft. Mein Name ist Thomas Harneit. Schön, dass du meinen Podcast hörst. In diesem Podcast geht es um friedliche Trennungen, um Versöhnungen, Konfliktlösungen und andere Beziehungsthemen. Viel Spaß dabei. In diesem Podcast geht es um das Thema Fernbeziehungen. Sind Fernbeziehungen besser für guten Sex? Fragezeichen. Ja Fernbeziehungen. Laut einer Statistik von Elitepartner aus dem Jahr 2018 haben 1,4 Millionen Deutsche eine Fernbeziehung geführt. Und das ist eine ganze Menge, finde ich. Und Fernbeziehungen? Ich glaube, da gibt es eine Definition, dass man auf diese 100 Kilometer weit auseinander wohnt. Und dann ist man natürlich so weit entfernt, dass man nicht jederzeit fahren kann, dass es sich wirtschaftlich und zeitlich nicht unbedingt lohnt, diesen Aufwand auf sich zu nehmen. Die Studie zeigte auch, dass 14 % der deutschen Singles sich für eine Fernbeziehung entscheiden würden.
Thomas Harneit (00:01:40) - Da hab ich mich gefragt Warum eigentlich? Ist es das bessere Modell? Sorgt es tatsächlich dafür, dass man besseren Sex hat, wenn man sich zum Beispiel nur am Wochenende sieht? Ja, bei manchen Menschen ist es so, dass. Die Fernbeziehung tatsächlich bewusst gewählt wird. Zum einen, weil sie ja gezwungenermaßen frei gewählt wird, kann man sagen. Denn das Auf der einen Seite steht die Karriere oft im Vordergrund, der Job. Ein guter Beruf, der viel Geld bringt und Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Und vielleicht auf der anderen Seite das Häusliche, vielleicht ein eigenes Haus, das man schon hat, oder die Verbindung zu Freunden, zur Familie usw, die man auch nicht aufgeben will. Und natürlich auch zum Partner. Und dann entscheidet man sich halt für eine Fernbeziehung und dann sieht man sich halt nur am Wochenende oder wie auch immer. Und Fernbeziehungen müssen sich ja nicht nur in Deutschland bewegen oder halt in der Umgebung von 100 Kilometern. Sie können auch viel, viel weitreichender sein. Ich hatte mal ein Gespräch mit einer Frau, deren Partner in Marokko lebt und das war noch zu Carola Zeiten.
Thomas Harneit (00:03:04) - Und das heißt, es war gar nicht möglich, dass sich die beiden sehen konnten. Hab schon länger keinen Kontakt mehr. Wenn sie das jetzt hört, vielleicht meldet sie sich dann mal! Wäre ja ganz interessant zu wissen, wie das Ganze weitergegangen ist. Nach dieser Zeit, in der es tatsächlich nur über Zoom und Telefon und Onlinemedien die Möglichkeiten gab, sich miteinander zu verbinden und zu kommunizieren, zu sehen. Ja, also der eine, der ist sozusagen gezwungenermaßen dazu gekommen durch den Job. Oder aber auch weil man hat sich im Urlaub irgendwo kennengelernt. Und wie? Da, wo die Liebe hinfällt, da bleibt sie dann auch. Und dann muss man erstmal schauen, wie man das Ganze löst. Und oft sind diese Fernbeziehung dann auch eine Fernbeziehung auf Zeit. Und dann kommt man irgendwann dazu, wenn alles gut passt, dass man sich doch entscheidet zusammenzuziehen. Es gibt aber auch die Situation, dass Menschen die Fernbeziehung ganz bewusst wählen, weil sie Abstand brauchen, vielleicht sogar die Bindung, die das zu enge Aufeinanderhocken gar nicht so gut ist und deswegen viel mehr Freiheit für sie wichtig ist.
Thomas Harneit (00:04:20) - Viel mehr Individualität. Und wenn das für beide passt, kann das auch eine sehr gute, gelungene Sache sein. So? Ja, grundsätzlich. Ist es so, dass eine Fernbeziehung. Eine Herausforderung darstellt. Denn die Distanz. Zum einen. Verlangt. Eine ganze Menge Dinge. Die beachtet, die anders gemacht werden müssen. Dinge, die du mit deinem Partner ganz locker tun kannst, wenn ihr zusammen wohnt. Die gehen dann einfach nicht. Und da steht an erster Stelle das Thema Kommunikation. Man braucht ein Zeitfenster. Und auch Zeit, um miteinander zu kommunizieren. Und das geht natürlich nicht immer, weil der andere muss vielleicht arbeiten, Man muss sich da absprechen. Das Medium lässt halt die Kommunikation auch nur unterschiedlich gut zu, je nachdem, wo man auch gerade ist und wie es zeitlich geht. Und somit muss man sich da auch ganz besonders Zeit extra einplanen. Denn anders als wenn man jetzt zu Hause zusammen wohnt, da trifft man sich ja einfach nebenbei und redet nebenbei miteinander. Und das findet natürlich in der Fernbeziehung nicht statt.
Thomas Harneit (00:05:50) - Gleichzeitig. Es ist aber auch eine Sache, die positiv sein kann. Aber wir sind bei den Herausforderungen und da ist Kommunikation schon eine besondere, dass man die so gestaltet, dass es funktioniert. Also weitere Herausforderungen sind Vertrauen. Ja, Vertrauen. Genau. Ich kann ja nicht wissen, was der andere tut. Die ganze Woche, was er macht, wenn ich nicht dabei bin. Und jemand, der einen gewissen Kontrollzwang hat oder zur Eifersucht neigt, für den kann es sehr, sehr schwierig sein. Und das sind dann. Da sind wir schon bei den emotionalen Themen und da kommen dann noch weitere Sachen dazu, wie zum Beispiel die Sehnsucht oder vielleicht die Einsamkeit oder vielleicht auch die Unsicherheit, die da mitspielt, wenn ich nicht weiß, ob der andere da ist. Oder wo ganz anders? Vielleicht, ob derjenige vielleicht fremdgeht, also ob er treu ist und. Je nachdem, ob man jemand ist, der die Situation gut bewältigen kann und alleine rausgeht und sich mit Freunden trifft. So ist es dann auch unterschiedlich stark, wie das Gefühl der Einsamkeit und der Sehnsucht vielleicht sich anfühlt.
Thomas Harneit (00:07:16) - Das ist immer individuell und sicherlich eine große Herausforderung für den einen oder anderen. Und das zeigt auch schon wieder, dass man gar nicht so ganz allgemeingültig sagen kann. Was richtig ist, wie es funktioniert und das die auch die Probleme ganz unterschiedlich gewichtet sein können. Ja. Weitere Ausführungen sind sicherlich auch die Kosten, je nachdem wie diese Fernbeziehung zustande gekommen ist und wie man das organisiert. Ist man zum Beispiel schon als Familie zusammen gewachsen, hat vielleicht sogar ein eigenes Haus und oder eine Wohnung. Und dann kommt es dazu, dass der Partner einen Job in einer weit entfernten Stadt angeboten bekommt. Dann sind natürlich auch zusätzliche Kosten vielleicht notwendig. Aber für Wohnung, für Fahrtkosten ja. Und Gott sei Dank ist heute das Thema Telefonkosten kein Thema mehr, Denn ich kann mich noch erinnern und das ist nun ja, wie lange ist es her? So ungefähr 1990 95, in der Zeit, als es noch keine Flatrates gab. Da waren dann Telefonkosten von zwei 300 Mark im Monat ganz normal, um in einer Fernbeziehung irgendwie miteinander in Kontakt stehen zu können.
Thomas Harneit (00:08:28) - Ja herausfordernd. Kann auch sein. Das alles alleine machen zu müssen. Besorgungen, Essen, Kochen, den Haushalt usw. Wenn der Mann beispielsweise irgendwo weiter weg ist und die Frau muss sich um das alles alleine kümmern und vielleicht sogar noch die Kinder betreuen. Wie gesagt, sehr vieles hängt vom Lebensentwurf, von der Situation ab. Und ein junges Paar, was noch flexibel ist, was ich noch nicht gebunden hat, was noch keine Familie hat, hat sicherlich einfacher oder vielleicht auch andere Herausforderungen zu lösen, als wenn da schon Kinder. Da sind. Ja. Weitere Herausforderungen sind zum Beispiel die Gestaltung der Partnerschaft. Wie gestaltest du die Partnerschaft? Wenn du dich nur am Wochenende siehst. Wie? Welchen Anteil haben gemeinsame Freunde oder vielleicht sogar Freunde hier und dort? Und was wird wohl gemacht? Wie ist der Tagesablauf organisiert? Und und und. Und so ist es dann auch wichtig zu gucken, wie langfristig diese Dinge gestaltet und organisiert werden. Und dann kann es dazu führen, dass man sich auseinanderlebt. Weil man nämlich diese Dinge nicht mehr gemeinsam erlebt, weil man nicht mehr miteinander essen geht.
Thomas Harneit (00:09:55) - Also zusammen Mittagessen zum Beispiel oder Abendessen kann. Aber vielleicht ist genau das auch etwas, was für die Qualität steht. Dass man dieses alltägliche Etwas, was ich dann so zur Gewohnheit entwickelt, dass das bei einer Fernbeziehung nämlich nicht entsteht. Ja. So gibt es also eine Menge Herausforderungen in einer Fernbeziehung, die man im Normalfall nicht hat. Aber grundsätzlich kann man sagen, es hat Vor und Nachteile. Was sind denn nun die Vorteile und was sind die Nachteile? Oder was ist pro und Contra? Auch das sicherlich eine Frage der Bewertung jedes Einzelnen. Ich denke, eine Fernbeziehung lässt zu, dass beide Partner in ihrer Persönlichkeit und der Karriere wachsen können, unabhängig voneinander. Denn sie haben die Zeit, sich auf sich selbst und auf ihren Job zu konzentrieren. Innerhalb der Woche und am Wochenende sehen sie sich dann gemeinsam. Und dann kann es auch bedeuten, dass dort eine ganz andere Qualität der Beziehung herrscht, weil dann Quality Time am Wochenende da ist. Dann konzentriert man sich auf die Zweisamkeit und in der Woche sind die anderen Sachen angesagt.
Thomas Harneit (00:11:16) - Ja, und dadurch kann man natürlich auch Konflikte reduzieren, die man im Tagesablauf so hätte. Hm. Kann passieren. Schwieriger wird das natürlich mit Kindern. Weil die dann ihre Eltern nicht mehr beide zusammen erleben. Und natürlich der Partner der unterwegs ist, auch nicht mehr das die Kinder aufwachsen wachsen sieht. Das kann ja auch ein Problem sein. Gleichzeitig kann es sein, dass. Die. Der Nachteil durch das durch finanzielle Vorteile abgegolten wird. Schauen wir uns mal vor, da hat jemand einen Job auf einer Bohrinsel und verdient richtig viel Geld. Ja, dann ist das im Prinzip das Schmerzensgeld für die Zeit, in der nicht zu Hause sein kann. Hat dann vielleicht danach wieder eine große Auszeit. Ich kenne mich da nicht so genau aus. Vielleicht ist jemand, der auf einer Bohrinsel arbeitet und kann mal in die Kommentare schreiben, wie das genau abläuft mit den Heimreisen usw. Und wenn man also. Das Ganze als Schmerzensgeld sieht oder das sich dadurch ausgleicht. Dann magister das alles gut sein. Ja. Nachteilig ist sicherlich auch noch die emotionale Belastung, die ich eingangs schon bei den Herausforderungen geschildert haben habe und das die zwei Menschen in zwei unterschiedlichen Welten unterwegs sind.
Thomas Harneit (00:12:46) - Das kann bereichernd sein, da man sich natürlich auch eine Menge zu erzählen hat. Das kann aber auch dazu führen, dass man sich voneinander entfernt, weil unterschiedliche Freundeskreise entstehen und und und. Ja. Also alles in allem. Ist eine Fernbeziehung. Nicht einfach. Und es kann herausfordernd sein. Es kann aber auch sein, dass es erfüllend ist für beide. Da hängt es davon ab, wie beide das gestalten. Und ist der Sex jetzt besser? Tja, gute Frage. Auch da hätte ich gerne ein paar Antworten von den Menschen, die in einer Fernbeziehung leben. Also ich habe auch mal in einer Fernbeziehung gelebt und. Ich würde sagen, ja, das kann man durchaus bejahen, weil halt die Quality Time überwiegt. Aber wie ist das, wenn man das langfristig macht? Wenn man längerfristig in einer Fernbeziehung lebt über Jahre, ist das dann noch genauso oder stumpft dann alles genauso ab, wie in vielen Beziehungen das auch der Fall ist, dass man immer mehr so zur Gewohnheit wird? Schreib doch mal in die Kommentare oder auch eine persönliche Nachricht.
Thomas Harneit (00:14:03) - Darüber würde ich mich freuen. Ja, also am Schluss bleibt die Frage Wie kann es grundsätzlich gelingen? Und da glaube ich, gibt es drei wichtige Eckpunkte. Oder vier. Und wenn die erfüllt sind, dann sollte eine Fernbeziehung positiv sein und gelingen können. Egal was es ist und wie es ist. Ja. 0.1 Beide müssen ihren Einsatz zeigen. Beide müssen für den anderen da sein. Zuverlässig sein, zum Beispiel, wenn es um das Thema Kommunikation geht. Dass sie die Zeit haben, dass sie lernen, richtig zu kommunizieren. Denn auch das gehört ja dazu heutzutage durch Onlinemedien wie Zoom und WhatsApp und Haste nicht gesehen, die ganzen Dinge, die es da gibt, viel einfacher als früher. Aber trotzdem kann Kommunikation immer herausfordernd sein. So und in Einsatz auch zeigen. Dann am Wochenende zum Beispiel. Für den anderen ganz da sein zu können und zu wollen und auch den Einsatz, zum Beispiel die Fahrtzeit auf sich zu nehmen. Das kann ja auch ein Flug sein, der da zu leisten ist. So der zweite Punkt.
Thomas Harneit (00:15:23) - Das ist wahrscheinlich das Wichtigste. Das Vertrauen. Wenn das Vertrauen nicht da ist. Dass die beiden sich gegenseitig. Geben und beweisen und zeigen müssen und schenken sollten. Dann wird es wahrscheinlich nicht gelingen. Dann wird der eine oder andere früher oder später die Situation wahrscheinlich nicht mehr aushalten. Und nur wenn beide Vertrauen haben und Vertrauen schenken. Dann kann das gelingen. Deswegen ist es mit Menschen, die von Natur aus eifersüchtig sind, wahrscheinlich sehr, sehr schwierig, in einer Fernbeziehung längerfristig zu leben. Ja, was braucht man noch? 0.3 Ich würde sagen, Erwartungen und Bedürfnisse müssen geklärt sein. Denn sonst ist das der Sprengstoff, unter dem dann alles zusammenbricht. Wie auch in einer normalen Beziehung auch. Nur das Erwartungen natürlich in einer Fernbeziehung noch viel schwieriger zu erfüllen sind und vielleicht auch schwieriger zu kommunizieren sind. Ja, und deswegen ist aus den Erwartungen, die jeder einzeln hat, ein ganz wichtiger Punkt, nämlich Punkt Nummer vier. Dass man gemeinsame Ziele hat. Wenn ihr gemeinsame Ziele habt, dann ist das eine gute Basis für eine Fernbeziehung.
Thomas Harneit (00:16:45) - Beziehung Und diese Ziele sollten auch beinhalten, wie ihr euch die Zukunft vorstellt. Ist die Fernbeziehung auf Zeit angelegt oder auf Dauer? Und was bedeutet das beispielsweise für die Familienplanung uswusw. Und wenn hier Einklang besteht und ihr wisst gegenseitig voneinander, was ihr vorhabt und könnt euch auf den anderen verlassen, dann glaube ich ist eine Fernbeziehung kein Problem und kann sehr gut funktionieren. So also noch mal zusammengefasst Wie kann es gelingen? Beide müssen ihren Einsatz zeigen. Das Vertrauen muss da sein. Die Erwartungen und Bedürfnisse müssen geklärt sein, natürlich auch gelöst werden. Und die gemeinsamen Ziele in Bezug auf die Gestaltung und die Zukunft sollten auch klar sein. Das sind meine vier Punkte für eine gute Fernbeziehung und damit bin ich auch schon durch mit diesem Podcast zum Thema Fernbeziehung. Gibt es dann besseren Sex oder nicht? Und ja, wie gesagt, ich würde mich freuen jetzt von euch etwas zu hören oder zu lesen. Hier in den Kommentaren oder gern auch per Email an info night coaching.de. Und wenn ihr in einer Fernbeziehung lebt, aber die Themen wie zum Beispiel Vertrauen oder Eifersucht da stören und ihr wisst nicht, wie ihr das lösen könnte, dann könnte ein psychologisches Coaching helfen.
Thomas Harneit (00:18:14) - Dann schreibt mir gerne oder bucht einfach einen Termin auf meiner Website und dann können wir darüber sprechen, kostenlos und unverbindlich, wie sowas zu lösen ist. Ja, das war's mit diesem Podcast. Danke fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal. Tschüss. Ja, das war wieder ein Podcast aus Trennung in Freundschaft gemeinsam Lösungen finden. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal. Dein Thomas hat ein.