Die stille Tragödie: Eltern-Kind-Entfremdung und ihre Folgen

Kannst Du Dir vorstellen, dass Du nach einer Trennung Deine Kinder nicht mehr sehen darfst? So etwas passiert gar nicht so selten in Deutschland. Kinder brauchen beide Eltern. Doch nicht selten passiert es, dass die Kinder einem Elternteil entzogen werden, ohne dass es dafür einen triftigen Grund gibt.

Ich weiß, dass dieses Thema kontrovers gesehen werden kann und dass es auch hier zwei Seiten gibt, die man hören sollte. Ich möchte niemanden verurteilen. Ich möchte, dass ihr genauer hinseht und vor allem möchte ich, dass Euch so etwas nicht passiert.

Macht Euch ein eigenes Bild davon und hört euch die Geschichten an, die Realität sind.

Eine friedliche Trennung kann viel Leid ersparen, nicht nur für die Eltern, auch für die Kinder. Dabei ist es wichtig, nicht zu lange zu warten, denn dann ist es schwierig, hochstrittige Konflikte. zu lösen.

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#scheidung #trennungsschmerz #thomasharneit

Transcript

Thomas Harneit (00:00:00) - Stell dir vor, ihr habt gemeinsame Kinder, die ihr endet. Ihr trennt euch. Und plötzlich siehst du deine Kinder nicht mehr. So was gibt es nicht. Doch, das gibt es. Und darüber spreche ich in diesem Podcast. Herzlich willkommen zum Podcast Trennung in Freundschaft. Mein Name ist Thomas Harneit. Schön, dass du meinen Podcast hörst. In diesem Podcast geht es um friedliche Trennungen, um Versöhnungen, Konfliktlösungen und andere Beziehungsthemen. Viel Spaß dabei. Ja, in diesem Podcast geht es um ein Thema. Das ist auf der einen Seite sehr kontrovers und das ist mir durchaus bewusst, dass man dieses Thema sehr, sehr unterschiedlich betrachten kann. Dass es jetzt zwei Lager geben kann, die sich aufteilen und sagen das geht doch nicht. Oder doch, das ist völlig in Ordnung so, und gerade weil das so ist und weil dieses Thema so wichtig ist, möchte ich heute darüber sprechen. Denn in erster Linie geht es um unsere Kinder oder um eure Kinder. Und die Überschrift lautet Eltern Kind Entfremdung. Eltern Kind Entfremdung, Entfremdung.

Thomas Harneit (00:01:30) - Was ist das eigentlich? Schon mal gehört? Abgekürzt ECE? Ich kannte das Wort früher auch nicht und habe das erst in der Zeit, seitdem ich. Als Beziehungscoach arbeite, immer wieder kennengelernt und festgestellt, was da alles hinter steckt und wie problematisch das Ganze ist. Eltern Kind Entfremdung Entfremdung bedeutet. Ein Elternteil sorgt dafür, dass der andere das Kind nicht mehr sehen darf. Und wird vielleicht der eine oder andere sagen Naja, das gibt's doch gar nicht, das geht doch gar nicht. Doch. Und da erzähle ich etwas aus der Praxis. Und zwar. Aus Gesprächen. Und Zusammenkünften aus dem Verein Väteraufbruch für Kinder. Das ist ein Verein, in dem sich Menschen zusammengeschlossen haben, die in dieser Situation sind, dass der Partner irgendetwas unternommen hat, dass sie ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen. Es heißt zwar Väteraufbruch, aber in diesem Verein sind auch Frauen engagiert. Denn alle Menschen dort haben eins gemeinsam Sie wollen zum einen gerne ihre Kinder wiedersehen, mit ihren Kindern Zeit verbringen und nicht diesen Rosenkrieg bis ins Letzte ausfechten. Sie wollen aber auch etwas tun, das sich hier in der Gesellschaft etwas grundlegend ändert.

Thomas Harneit (00:03:08) - Denn die Tatsache, dass so etwas möglich ist. Das ist schon eine große Schieflage. Und wichtig ist mir noch zu sagen, dass mir durchaus bewusst ist, dass es Situationen gibt, in denen ein Elternteil. Tja, Gewalt ausübt beispielsweise. Das muss nicht körperlich sein, das kann auch psychisch sein. Und diese Gewalt? Tja, natürlich. Schädlich ist vor allem fürs Kind oder für die Kinder. Und dass dann ein eingeschränkter Umgang möglicherweise die einzige Lösung ist, die man aber niemals favorisieren sollte. Denn selbst wenn das so ist, sollte es eine Möglichkeit geben, dass Papa oder Mama die Kinder sehen kann. Selbst wenn da zum Beispiel eine psychische Störung vorliegt, kann man Möglichkeiten schaffen, dass man das Kind zum Beispiel mit einer Betreuungsperson gemeinsam sieht. Aber hier möchte ich jetzt mal ein paar Geschichten erzählen, die ich erlebt habe und bei denen ich einfach nur euch mitnehmen möchte. Und dann könnt ihr selber mal euer Urteil bilden über das, was da passiert ist. Das sind alles nur kurze Geschichten. Und Geschichte Nummer eins handelt von Papa Sven.

Thomas Harneit (00:04:32) - Sie nahm dich hier. Benutze. Habe ich. Grundsätzlich anonymisiert, also umgestellt. Keine reale Person, die ich da je getroffen habe, Heißt so und falls doch, ist es einfach nur purer Zufall. Nur damit das klargestellt ist. Sven. Das ist ein Papa. Der hat sein Kind. Tja, das kann man sich gar nicht vorstellen. Im ganzen Leben des Kindes nur fünf Stunden gesehen. Das Kind ist anderthalb Jahre alt. Und ja. Zur Welt gekommen in einer ungünstigen Situation, denn das war keine, keine lange Beziehung. Die Beziehung war schon am Ende und das Kind da war vielleicht auch eher ein Unfall, also ungewollt, dass jetzt ein Kind dabei zustande kam. Aber es ist nun mal so, wie es ist. Und wie hat es Beckenbauer gesagt? Und der ist ja auch vor kurzem erst gestorben. Jedes Gott hat alle seine Schäfchen lieb, hat er gesagt. So, und jetzt ist es so, dass der Sven gerne sein Kind sehen wollte, Aber die Mutter hat es verhindert. Die Mutter gesagt Nein, du siehst dein Kind nicht.

Thomas Harneit (00:05:49) - Das muss ich mir vorstellen. Da kommt das Kind zur Welt und da ist ein Vater, der jetzt mit der Mutter zwar keine große Beziehung mehr hat, der sagt, es ist ein Kind von mir und ich möchte für mein Kind da sein. Ich möchte das auch nicht verleugnen. Ich möchte Verantwortung für mein Kind übernehmen. Und ich möchte natürlich auch Zeit mit meinem Kind verbringen. Und die Mutter? Bricht diesen Kontakt ab und verhindert diesen Kontakt. Und zunächst ging es gar nicht. Und dann gab es natürlich verschiedene Versuche über Jugendamt und Anwälte usw und Klagen vor Gericht. Und dann hat es endlich geklappt, dass er sein Kind sehen durfte. Aber nun ist da ein sechs Monate altes Kind, das sein Papa zum Ersten Mal sieht und natürlich gar nicht weiß, was der Papa ist. Und dass das nicht gleich beim ersten Treffen gut läuft, das kann man sich, glaube ich, an fünf Fingern abzählen. Und. Na ja, dass dann das Kind weint, ist auch normal. Und wenn man dann sagt naja, das Kind fremdelt ja und das Kind reagiert nicht positiv auf den Vater aus.

Thomas Harneit (00:06:58) - Aus diesem Grund darf es den Papa nicht wieder sehen. Äh, ist das etwas kurz gesprungen, aber leider die Realität. Und jetzt gab es verschiedene Versuche, wiederum Kontakt aufzubauen. Und jedes Mal, berichtet Sven, war sein Kind total übermüdet und es hat den Anschein, dass die Mutter das Kind bewusst lange wach hält, um bewusst einen Misserfolg hervorzurufen zu erzeugen. Niemand kennt die anderen Seiten dieser Geschichte, das mir vollkommen klar. Ich kenne auch nur diese eine Seite. Aber ich kann mir vorstellen, dass jemand, der so kämpft, der so viel Energie aufbringt. Schreiben, schreiben, Schreiben aufzusetzen, eins nach dem anderen zum Anwalt zu gehen, Gerichtskosten in fünfstelliger Höhe auf sich nimmt, um sein Gericht, um sein Kind zu sehen. Dass er einfach nur was Gutes möchte und nicht dem Kind schaden möchte. Und schade, dass es bisher nicht gelungen ist dort. Etwas eine Lösung zu erzeugen und Gleichgewicht herzustellen, dass Papa sein Kind auch sehen kann. Das Geschichte eins. Geschichte zwei. Papa. Mike. Das Kind.

Thomas Harneit (00:08:24) - Das wird sieben Jahre alt. Die beiden, er seine Exfrau, waren mal verheiratet, aber. Dann gab es auch eine Schieflage, wie so oft in Beziehungen. Und dann haben sie sich getrennt. Und mit dieser Trennung. Da war das Kind noch ganz klein. Hat die Frau dafür gesorgt, dass der Papa das Kind nicht mehr sehen darf und hat behauptet, der Papa würde das Kind missbrauchen. Ganz furchtbare Anschuldigung, die den Raum im Raum steht. Und wenn man den Menschen so sieht, den Papa Mike, dann kann man nicht. Kann man sich nicht vorstellen, dass der jemals einer Fliege etwas zuleide tut. Und der hat einen ganz soliden Lebenslauf, wie übrigens auch alle Menschen, die ich hier schildere. Ja, also da gibt es keinen, der eine psychische Krankheit hat. Da gibt es keinen, der verurteilt ist, im Krankenzimmer, im Gefängnis saß oder irgendwie sich was zuschulden lassen kommen ließ oder irgendwie problematisch ist. Die sind sozialisiert, die Menschen haben Berufe und es ist erstmal nicht zu erkennen, dass hier irgendwas nicht stimmt.

Thomas Harneit (00:09:37) - So bei Mike. Ich hätte hier das mal kurz weiter war es dann soweit, dass er dadurch, dass die Mutter behauptet hat, er darf das würde das Kind missbrauchen, durfte er gar keinen Kontakt haben. Und dann gab es irgendwann mal einen richterlichen Beschluss. Das Kind. Ein bis zweimal im Jahr. Mit Briefkontakt kontaktieren zu können. Das muss man sich mal reinziehen mit Briefkontakt. Ja, jetzt ist das Kind sieben Jahre alt und jetzt vor kurzem gab es endlich mal die Lösung. Dass er das Kind regelmäßig sehen darf durch richterlichen Beschluss auf einer hohen gerichtlichen Ebene, nach jahrelangem Kampf, nach unheimlich hohen Gerichtskosten und und und. Und Jetzt ist es natürlich so, dass. Das Kind sein Papa fast gar nicht kennt. Das heißt, jetzt muss man diese Verbindung erstmal herstellen. Und ich hoffe und wünsche dem Maik, dass das gelingt, dass das gut wird und dass dann diese Phase endlich endet. Und das vor allen Dingen, dass das gemeinsame Kind dann endlich Mama und Papa haben kann. Und das ist das, was in allen Geschichten am schlimmsten ist.

Thomas Harneit (00:11:02) - Denn ein Kind braucht beide Eltern. Das waren jetzt nur zwei Geschichten und es gibt noch viel mehr. Jeder Mensch, der dort bei diesem Treffen war, hat seine eigene Geschichte und alle sind ähnlich. Aber immer geht es darum, dass die Kinder ihren Papa nicht sehen dürfen oder nur noch sehr eingeschränkt sehen dürfen. Und. Wenn ich mir das so anhöre, dann. Finde ich. Das ist ein Zustand, den darf es nicht geben. Kinder dürfen ihre Eltern und sollen ihre Eltern beide sehen und haben dürfen. Und dass das so ist, finde ich, ist eine große Schieflage. Es scheint sich etwas anzubahnen. Es gibt neue Gesetz Gesetzesentwürfe zum Thema Sorgerecht und Umgangsrecht und ich hoffe, dass da etwas Wesentliches verändert wird. Denn jetzt bleibt im Moment nur die Hoffnung, darauf zu warten, dass das Kind 18 Jahre alt wird und dann selbstbestimmt agieren kann, denn vorher kann es von einem Elternteil bestimmt werden. So? Diese Geschichten. Zwei. Wie gesagt, vielleicht kennt der eine oder andere, der jetzt zuhört, ähnliche Geschichten.

Thomas Harneit (00:12:22) - Die passieren regelmäßig in Deutschland. 80.000 Kinder müssen im Jahr in psychiatrische Behandlung aufgrund der Trennung ihrer Eltern. Viele Menschen, die bei mir im Coaching sind, die im psychologischen Coaching sind, die haben oft Themen aus ihrer Vergangenheit und nicht selten ist die Trennung der Eltern ein großer Bestandteil. Nicht selten geht es darum, dass sie ihren Vater oder ihre Mutter, meistens den Vater, was weiß ich, noch nie gesehen haben oder bis zum 16., 18., 20. Lebensjahr nicht gesehen haben. Und manchmal ist es auch so, dass sie quasi dieses dieses diesen fehlenden Teil niemals kompensieren konnten, weil der Vater vielleicht gar nicht mehr lebt. Und das Leid kann dann ein ganzes Leben lang dauern. Und jeder, der ein Kind hat. Da frage ich jetzt mal. Vielleicht gibt es ja auch Menschen, die diesen Podcast hören. Die sind vielleicht sogar in einer ähnlichen Situation oder kennen jemanden, der soll sich fragen, wer möchte, dass es dem eigenen Kind schlecht geht. Niemand oder niemand. Und der ein oder andere hat vielleicht Angst, dass der Expartner dem Kind nicht gut tut und in einigen Fällen ist das auch begründet.

Thomas Harneit (00:13:44) - Das ist mir vollkommen klar. Aber trotzdem gibt es immer noch Möglichkeiten, auch in solchen Fällen Lösungen zu finden. So? Warum kommt es eigentlich dazu, zu dieser Eltern Kind Entfremdung? Warum fängt ein Elternteil an, den anderen in Misskredit zu setzen, den Zugang zum Kind zu verwehren, das Kind zu manipulieren? Ich denke, da gibt es viele Einflüsse, aber ich glaube, ein großer Anteil und das ist das, was ich jetzt auch aus diesen Geschichten im Väteraufbruch immer wieder mitnehme, ist, dass es einfach Verletzungen sind. Und Rache, Verletzung und Rache scheinen die größte Rolle zu spielen in diesen Szenarien, in diesen Geschichten. Das heißt, vielleicht geht der Mann und trennt sich von der Frau. Und dann sagt die Frau Wenn du gehst und mich nicht mehr willst, dann kriegst du dein Kind auch nicht mehr. Und das ist natürlich erstmal in dem Schmerz, in dem. Ein Mensch ist. Also in diesem Beispiel habe ich jetzt eine Frau genannt, aber es kann natürlich auch genauso umgekehrt sein. Total nachvollziehbar. Es ist absolut nachvollziehbar, dass der Schmerz groß ist und dass man total unfähig ist, nach einer Trennung irgendetwas zu tun.

Thomas Harneit (00:15:04) - Man hat einfach keine Chance. Und in dieser Ohnmacht ist ja offensichtlich die einzige Möglichkeit, noch selbst wirksam zu sein, solche Wege zu gehen. Und das schafft dann vielleicht Genugtuung. Okay, jetzt ist er gegangen, es hat eine neue. Aber die Kinder sieht er nie wieder. Das? Das kann dann Genugtuung und innere Ruhe verschaffen. Aber wo bleibt der Gedanke an die Kinder? Und wenn man den Satz ergänzt in Klammern. Und gleichzeitig habe ich meinem Kind oder meinen Kindern jetzt das zweite Elternteil genommen. Klammer zu. Fragezeichen. Welches Gefühl entsteht dann? Wird das mit einbezogen? Hat irgendjemand, der in einer solchen Situation steckt und vielleicht jetzt mal auf der anderen Seite ist, in der Hilflosigkeit, in der großen Verletzung diesen Anteil mit einbezogen? Ich weiß es nicht. Ich habe ja gesagt, dieser Podcast ist kontrovers. Wer in der Situation ist, sich zu trennen und die Kinder dem Expartner zu entziehen, der hat seine Gründe dafür, das mir vollkommen klar. Und vielleicht wird man sich auch das schönreden. Aber vielleicht ist es auch nicht ganz richtig.

Thomas Harneit (00:16:29) - Es können noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Übrigens, die zur Eltern Kind Entfremdung führen, wie zum Beispiel Missverständnisse. In einer Trennungssituation ist die Lage sowieso sehr angespannt. Ja, es geht um Geben und Nehmen, um Ausgleich, um Vorteile, um Macht oftmals und um Ängste. Und dabei spielt dann auch der Einfluss von außen eine Rolle. Menschen, die sagen Lass dir das nicht gefallen, den machst du fertig usw. Die vielleicht nur helfen wollen, können dazu führen, dass man sich in so eine Rolle reingedrängt fühlt und das dann tut. Und wenn das Ding erst mal in Bewegung gekommen ist, wenn die Kugel erstmal rollt, Wenn der Konflikt schon so verschärft ist, dass man sozusagen in seinem Schmerz immer nur versucht, eine Keule nach der anderen zu schwingen, dann ist es schwer, das Ding wieder anzuhalten. Und deswegen? Ist die Frage. Kann man das eigentlich verhindern? Wie kann man verhindern, dass es Kindesentzug gibt, zum Beispiel durch Nichteinhaltung des Umgangsrecht? Es. Hey. Natürlich. Das beginnt nicht immer gleich ganz groß mit der Behauptung auf Missbrauch, sondern das kann auch klein beginnen, indem man einfach nicht da ist, wenn der Papa kommt, keine Zeit hat, andere Ausreden sucht und findet, um den Umgang zu erschweren und auch den Kinder manipuliert im Sinne von.

Thomas Harneit (00:18:04) - Nehmen wir mal wieder den Papa als Beispiel. Der Papa ist böse, der ist gegangen, der hat jetzt eine andere Frau, der hat uns nicht mehr lieb. Das ist Manipulation, Das ist böse Manipulation aus der eigenen Verletzung heraus. Ja, und die die Spitze des Eisberges ist dann. Dem anderen das Sorge und Umgangsrecht zu entziehen durch richterlichen Beschluss. So also. Und dann passiert etwas. Mit den Kindern. Die Kinder. Was passiert mit den Kindern? Die erleben die Trennung oft schon als traumatisch. Da ist der Papa nicht mehr da oder da ist die Mama nicht mehr da. Und dann noch Der Papa ist jetzt böse, Da darf ich nicht mehr hin. Oder umgekehrt. Ich möchte ganz bewusst hier nicht ein Geschlecht in den Fokus rücken, weil es durchaus auf beide sich beziehen kann. Und dann sehen die Kinder im Kindergarten, in der Schule, überall haben die anderen Kinder zwei Eltern. Immer kommen beide mit und sind beide da. Aber ich habe nur ein Papa oder eine Mama. Wie fühlt sich das denn an? Irgendwas stimmt nicht mit mir wird so ein kleines Kind doch denken, wenn es merkt.

Thomas Harneit (00:19:33) - Ich habe keinen Papa oder ich habe keine Mama, oder Ich weiß nicht, wo der ist. Ich weiß, es gibt Situationen, bei denen ein Elternteil gestorben sein kann und dann haben wir eine ähnliche Situation. Aber das ist damit nicht zu vergleichen. So und dann fehlen einem Kind. Das nur noch ein Elternteil hat, weil der andere entzogen wurde. Natürlich auch die Einflüsse. Der männlichen oder weiblichen Seite. Na und? Daraus können dann wiederum langfristig Probleme entstehen, wie zum Beispiel Bindungsstörungen in der Partnerschaft für die Zukunft. Und und und. Es geht noch viel weiter. Das möchte ich alles gar nicht aufzählen. Aber dadurch, dass Kinder sich in einer Situation befinden, in der sie ja es allen recht machen müssen zwischen den Stühlen stehen. Oder wissen das, wenn sie Papa mal sehen, sie nicht erzählen dürfen, was bei Mama los ist und umgekehrt genauso. Sie stehen immer zwischen den Stühlen. Sie müssen immer vorsichtig sein. Und das macht natürlich auch etwas mit der Persönlichkeit. Also. Das ist etwas. Ich glaube, das will eigentlich keiner.

Thomas Harneit (00:20:55) - Aber es passiert leider so oft. Das sind Dinge, die passieren, nicht nur ganz besonders schwerfällig in einer solchen Situation, wenn es sich um Eltern Kind Entfremdung handelt, sondern auch bei der Trennung. Die nicht friedlich verläuft. Denn dann ist der Rosenkrieg ebenfalls eine Belastung. Und dann können die Kinder auch nicht mehr so ganz normal sein, sich normal verhalten. Ja, und bei vielen dieser so weit eskalierten Situationen lässt sich leider nichts mehr machen. Was das Schlimme. Denn die Situation ist oft zu verfahren. Es gibt auf beiden Seiten so viele Vorwürfe und Verletzungen, dass es kaum noch möglich ist, hier wieder in eine Normalität zurückzufinden. Aber vielleicht geht es ja doch. Vielleicht geht es ja doch, wenn sich einer besinnt und sagt Mensch! Wenn ich lange zurückdenke, dann weiß ich, dass dieser Mensch, den ich mal geheiratet hatte oder den ich mal gut gefunden habe, eigentlich auch kein schlechter Mensch ist. Und wenn ich weiter überlege, dann kann ich mir auch vorstellen, dass unser Kind oder unsere Kinder auch das zweite Elternteil brauchen und dass ich deshalb über meinen Schatten springe.

Thomas Harneit (00:22:16) - Und deswegen Dinge wie. Kontaktabbruch, der niemandem hilft, der immer nur schadet. Einfach mal auflöse. Und darauf verzichte. Über meinen Schatten springe. Mein Ego einfach mal zurücklassen und sage okay, ich bin jetzt erwachsen. Ich gehe den ersten Schritt. Ich rufe jetzt mal an oder ich schreibe eine WhatsApp. Ist es nicht möglich, dass wir vielleicht doch. Aufeinander zugehen. Ist es nicht möglich, dass wir etwas für unsere Kinder tun? Ist es nicht möglich. Ich öffne dir die Tür ein bisschen. Ich reiche dir die Hand. Und das ist ein ganz vorsichtiges Annähern. Ich glaube, da kann niemand etwas falsch machen. Und ich glaube, das kann nur mit Dankbarkeit verbunden sein, und zwar von allen Seiten. Und dann könnte es auch dazu führen, dass wenn man sich trennt. Dass man dieses Bewusstsein schon gleich in sich trägt und sagt okay, wenn es nicht anders geht, dann sorgen wir dafür, dass es unseren Kindern gut geht. Und das wünsche ich euch, dass ihr über diesen Schatten springen könnt, dass ihr, wenn ihr in der Trennungssituation seid, das Bewusstsein habt, das nicht zu tun, nicht in die Rache, in die Enttäuschung, in die Verletzung zu gehen und dort versucht zu agieren, sondern dass ihr immer wieder zurückkommt auf das erwachsene Elternich, auf das Erwachsenenich, der sagt Wir können immer Lösungen finden und dann kann man das auch auf Augenhöhe und miteinander.

Thomas Harneit (00:23:58) - Und wenn es schwer wird und das ist manchmal sehr schwer, weil eine Trennung ist eine Lebenskrise, das ist ganz klar. Und da kommt vieles zusammen. Konflikte, Kommunikation und das Thema, was im Unterbewusstsein schlummert. Dann sucht euch doch Hilfe. Und dann kann vielleicht. Ein. Ein Mensch, der ausgebildet ist in diesem Bereich. Euch helfen. Und genau das mache ich ja auch mit Trennung in Freundschaft einen Weg finden, der friedlich funktioniert oder aber auch mit gemeinsam Lösungen finden, die Beziehung wieder retten. Ja, und wenn es noch so verfahren ist, Wenn nur ein Funke da ist zu sagen Mensch. Ich will es gerne ändern. Dann wird es auch möglich sein. Das wünsche ich mir und das wünsche ich euch. Und jetzt bin ich gespannt. Was du zu sagen hast dazu. Ich weiß, es ist ein sehr kontroverses Thema. Ich weiß, es gibt sehr viel Schmerz und ich weiß, es gibt immer zwei Ansichten. Schreibt mir doch gerne oder schreibt doch gerne in die Kommentare, wie deine Erfahrung, wie deine Meinung dazu ist, auf welcher Seite du stehst und.

Thomas Harneit (00:25:09) - Was du als nächstes tun wirst. Danke dafür. Danke, dass du bis hierher dabei geblieben bist. Und danke fürs Zuhören.

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